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Mai - Juni 2023

 

 

 

Liebe Leserinnen und Leser,

eine Familie macht eine Frühlingswanderung. Der Tag ist schön. Im Wanderführer steht: die Route ist gut ausgeschildert. Darum haben sie keine Wanderkarte mitgenommen. Die ersten Kilometer geht alles gut. Sie genießen die Stille des Waldes und das Beisammensein mit ihren Lieben. Plötzlich fragt jemand: „Sind wir noch richtig? Es gab schon eine halbe Stunde kein Wanderzeichen mehr.“ Das Handy hat keinen Empfang. Niemand kann nachprüfen, ob sie richtig sind. Plötzlich fangen alle an zu grübeln: „Haben wir uns verlaufen?“ Bis vor wenigen Minuten waren alle noch frisch und fröhlich beim Laufen. Jetzt lähmt Unsicherheit ihre Schritte. Die Kinder fangen an zu quengeln, die Erwachsenen werden immer langsamer und müder. Die gute Stimmung ist dahin.
Wer sein Ziel aus den Augen verloren hat, der ist nur mühsam unterwegs auf seinem Weg!

Da kommt ein Wegweiser. Sie sehen: „Wir sind richtig!“ Nun sind alle erleichtert. Der Schritt wird schneller. Die Wanderung macht wieder Spaß. Wer ein Ziel vor Augen hat, kann mutiger und stärker vorangehen!

Diese Wanderung ist ein Beispiel für unser Leben. Der Alltag ist meisten ziemlich gleich. Das ist okay und mindert nicht die Lebensfreude. Aber wenn man nicht weiß, wofür man lebt, wenn man kein Ziel hat, dann fällt es einem schwer, die Mühen des Alltages zu meistern. Darum feiern wir Himmelfahrt. Jesus zeigt uns mit seinem Weggang zu Gott das Ziel unseres Lebens. Da wo er hingeht, da sollen auch wir hingehen. Dahin können wir uns ausrichten. Das bedeutet nicht, dass wir immerzu in den Himmel starren und die Bodenhaftung verlieren. Es bedeutet nur, dass unser Leben ein Ziel hat. Wir erwarten das Gottesreich. Wer seine Heimat in Gottes Himmel weiß, der kann sicher und fröhlich auf seinem Lebensweg herumwandern.

Ihre Pfarrerin Christa-Maria Schaller

Den genauen Wortlaut des Gemeindebriefs inklusive aller Informationen entnehmen Sie bitte der PDF, welche hier zum Download bereit steht.